Politische Kulturmagazine sozialer Bewegungen

In den ersten Einblicken in unsere Analysen haben wir den Fokus vor allem auf die materiellen und visuellen Aspekte der einzelnen Ausgaben gelegt. Wir untersuchen aber natürlich auch inhaltliche Aspekte. Einige Merkmale, die für uns besonders interessant sind, können wir euch am Beispiel des politischen Kulturmagazins W&F Wissenschaft und Frieden zeigen:

Das politische Kulturmagazin ist eng mit der Friedensbewegung verknüpft und somit Teil eines politischen Projekts, bei dem Wissenschaftler*innen friedenswissenschaftlich und multidisziplinär zusammen arbeiten. Als Medium einer sozialen Bewegung informiert das Magazin nicht nur über politische Themen, es appelliert auch an Leser*innen selbst aktiv zu werden. Hierzu informiert es über Veranstaltungen und Initiativen und fordert zur Teilnahme auf. In Ausgabe 3/2009 wird z. B. auf eine Initiative gegen die Bundeswehr in Schulen aufmerksam gemacht:

Zudem hat die Ausgabe sogenannte blaue Seiten, auf denen über Initiativen und Projekte berichtet wird. Diese werden vorgestellt, es gibt Berichte über Tagungen und auch Einladungen zu Veranstaltungen. Hier wurde beispielsweise zu einer Fachtagung eingeladen:

Mehrere Stellungnahmen sind in der Ausgabe 2/2003 im beigelegten Dossier abgedruckt. Dieses entstand zusammen mit der Informationsstelle Wissenschaft und Frieden e. V. und beinhaltet verschiedene Stellungnahmen zum Irak-Krieg, bei denen sich verschiedene Organisationen dagegen aussprechen:

Bewegungsmagazine werden von uns somit als eine besondere Form politischer Kulturmagazine erfasst, die bestimmte inhaltliche Merkmale aufweisen oder politische Themen, Entwicklungen oder Ereignisse in bestimmter Weise inhaltlich verarbeiten.

Die von uns gesammelten materiellen, visuellen und inhaltlichen Aspekte der Magazine verdichten wir im nächsten Schritt zu sogenannten Frames, mit denen sich bestimmte Arten von Magazinen typisieren lassen.